Johann Wolfgang von
Goethe – Faust, Der Tragödie erster Teil
Eine Inszenierung von Wolfgang
Hofmann
Groß
war die Euphorie, eine der letzten Karten von Goethes Faust, Der Tragödie
erster Teil, für den 10.12.2013 in Peine angeboten bekommen zu haben.
Bis zu den ersten Eindrücken der Aufführung hielt diese auch an. Jedoch verflog
sie schnell und zum Schluss war die Enttäuschung darüber umso größer. Ich
spreche nicht von der schauspielerischen Leistung der Darsteller, welche
wirklich sehr gut war. Was Wolfgang Hofmann bei seiner Inszenierung
inspirierte, lässt in mir dir Frage aufkommen, wie weit die Modernisierung
eines historischen Theaterstückes gehen darf?
Ist
es legitim, Szenen beinahe unzensiert wieder zu geben, wo Goethe in seiner
Veröffentlichung darauf bedacht war, Anstand und Sitten zu bewahren?
Ist
es notwendig, den Pudels Kern nicht nur böse, sondern in eindeutig sexistischen
Gesten darzustellen? Szenen, die den Eindruck vermitteln, dass alles, was mit
Mephistopheles zu tun habe, mit Sexismus, Homosexualität und pädophilien
Anwandlungen in Verbindung zu bringen sei.
Faust, der heruntergekommen in seinem Zimmer wahrhaftig herumlungert oder sich erst einmal an mehrere Mädchen versucht, bis er Gretchen gefunden hat.
Übergewichtige Meerkatzen, welche als homosexuelle Sklaven mit entblößtem Hinterteil, der Hexe in jeglicher Position dienen.
Mephistopheles, der sich am besten Stück des Schülers vergreift und keine Gelegenheit auslässt, sexuelle Andeutungen zu machen.
Ist das notwendig?
Faust, der heruntergekommen in seinem Zimmer wahrhaftig herumlungert oder sich erst einmal an mehrere Mädchen versucht, bis er Gretchen gefunden hat.
Übergewichtige Meerkatzen, welche als homosexuelle Sklaven mit entblößtem Hinterteil, der Hexe in jeglicher Position dienen.
Mephistopheles, der sich am besten Stück des Schülers vergreift und keine Gelegenheit auslässt, sexuelle Andeutungen zu machen.
Ist das notwendig?
In
Anbetracht des Durchschnittalters vom Publikum an diesem Abend (vor allem des
geistigen Alters), glich der Abend eher dem Anspruch des Theaterdirektors für
seinen Profit à
Das Ziel sei Unterhaltung – um jeden Preis.
Was
wirklich erreicht wurde, war eine Polarisierung der Meinungen über die
Inszenierung. Wenn das jedoch das Ziel von Wolfgang Hofmann gewesen sein sollte,
frage ich mich, warum dafür ein Meisterstück wie Goethes Faust herhalten
musste.
Denn ich bezweifle, dass die Aussage des Dramas durch diese Neuinszenierung beim jungen Publikum dieselbe geblieben ist, wie sie einst im 18. Jahrhundert den Zweck hatte.
Denn ich bezweifle, dass die Aussage des Dramas durch diese Neuinszenierung beim jungen Publikum dieselbe geblieben ist, wie sie einst im 18. Jahrhundert den Zweck hatte.
Zu
berücksichtigen ist, dass im Begleitheft zur Aufführung darauf hingewiesen
wird, dass bei der Inszenierung die unveröffentlichten Schriften Goethes aus
seinem Paralipomenon zu Rate gezogen wurden. Diese geben Hinweise auf vertiefte
Szenen zur Walpurgisnacht und der Hexenküche. Ich habe mich in einer wissenschaftlichen
Arbeit über diese Schriften und Inhalte informiert und stimme damit überein,
dass Goethe aufgrund von damaligen Normen sein Drama „harmloser“ gestaltet habe.
Dass diese Details in die Neuinszenierung mit einfliesen, sei grundsätzlich in
Ordnung. Jedoch bleibe ich bei meiner Ansicht der übertriebenen Darstellungen,
welche der Inszenierung einen negativen Beigeschmack gaben.
By Ellen Bergfeld




